
Petri Heil! Ich bin hier gerade am Ufer des Donaukanals, wenige Meter entfernt von der Messiaskapelle.
In der heutigen Online-Andacht geht es um die Auferstehung – und um einen Fisch.
Wie das zusammen gehört, erfahrt ihr etwas später.
Jetzt brauche ich aber erst Mal einen Fisch!
Wie ihr sehen könnt, habe ich bereits meine Angel ausgeworfen.
Mal schauen, ob ich Glück habe.
Tatsächlich, ich glaube, es hat einer angebissen!
Ich habe was gefangen!
Da schau her!
Herrlich!
Na dann, ab in die Messiaskapelle und ran an den Herd – das wird ein Festmahl.
Der Fisch zählt ja zu den hochwertigsten und gesündesten Lebensmitteln, die wir kennen: viel Eiweiß, gutes Fett, zahlreiche Mineralstoffe und Spurenelemente – und mit ein bisschen Glück, enthält dieser Fisch sogar Antibiotika.
Wären die Seen und Weltmeere nicht derart überfischt, könnte man Fisch regelmäßig mit guten Gewissen konsumieren.
Der Verzehr von Fisch und damit verbunden auch der Fischfang spielte bereits zu biblischen Zeiten eine wichtige Rolle. Nicht nur an der Mittelmeerküste wurde damals gefischt, auch der See Genezareth war und ist als fischreiches Gewässer bekannt. Man erkennt das etwa am Namen der Ortschaft Bethsaida, das ist die Stadt aus der Petrus kam. Übersetzt bedeutet der Ortsname in etwa: Fischfanghausen – und Petrus war ja auch Fischer!
Und überhaupt kommt der Fisch im Neuen Testament ganz oft vor. Das ist auch nicht verwunderlich: die Jünger waren – wie eben erwähnt – Fischer und gleichzeitig war Fisch – gebraten, gesalzen, gepökelt – neben Brot ein wichtiges Lebensmittel, vor allem für die ärmere Bevölkerung.
Der Evangelist Johannes schildert in seinem Evangelium sogar einen Fischfang als Zeichen für die angebrochene Gottesherrschaft.
Auch in den Ostererzählungen spielt ein Fisch, ein gebratener Fisch wie dieser hier um genau zu sein, eine besondere Rolle.
Bei Lukas findet sich die folgende Erzählung:
Lk 24,36 Während sie noch redeten, stand der Herr plötzlich mitten unter ihnen.
Er sagte: »Friede sei mit euch!«
37 Da erschraken alle und fürchteten sich.
Denn sie meinten, einen Geist zu sehen.
38 Jesus sagte zu ihnen: »Warum seid ihr so erschrocken?
Und warum zweifelt ihr in euren Herzen?
39 Ich bin es wirklich: Seht meine Hände und Füße an.
Fasst mich an und überzeugt euch selbst – ein Geist hat weder Fleisch noch Knochen, wie ihr sie bei mir sehen könnt.«
40 Während er das sagte, zeigte er ihnen seine Hände und Füße.
41 Vor lauter Freude konnten sie es immer noch nicht fassen und waren außer sich vor Staunen.
Da fragte er: »Habt ihr etwas zu essen hier?«
42 Sie gaben ihm ein Stück gebratenen Fisch.
43 Er nahm es und aß es vor ihren Augen.
Die Geschichte von Jesu Tod und Auferstehung ist unfassbar.
Selbst die Jünger zweifeln in ihrem Herzen.
Einige trauten ihren Augen nicht, als Jesus plötzlich vor ihnen stand.
Andere wiederum waren der festen Überzeugung: Das mit der Auferstehung ist nur möglich, wenn Jesus nie wirklich Mensch war, sondern bestenfalls zum Schein. Jesus als eine Art Geist, der sich nur zeitweise einen Körper zulegte, um seine Lehre unter die Menschen zu bringen.
All das widerlegt Jesus hier und macht deutlich:
Ich bin wahrer Gott und wahrer Mensch.
Ich bin als Mensch unter euch, ich habe am Kreuz gelitten, ich bin gestorben und am dritten Tag auferstanden von den Toten. Nicht bloß als Geist oder als Vision, sondern mit Fleisch und Knochen. „Greift’s mich an“, sagt Jesus zu den Jüngern – damals gab’s noch kein Corona.
Und er beweist es ihnen, er beweist, dass er ein Mensch aus Fleisch und Knochen ist – ganz einfach, gut nachvollziehbar und so, dass es auch der Letzte versteht:
Er nahm sich ein Stück gebratenen Fisch und aß es!
Mahlzeit und Amen